In der letzten Sitzungswoche vor Weihnachten haben CDU und FDP im Deutschen Bundestag gegen die Abschaffung der Studiengebühren und die Anhebung der Freibetragsgrenzen des BAföG gestimmt. Auf Antrag der SPD-Bundestagsfraktion diskutierten die Abgeordneten in Berlin über Bildungsgerechtigkeit.

In der Debatte wurden die Unterschiede zwischen den Lagern Schwarz-Gelb und Rot-Grün deutlich. Während Bildungsministerin Schavan (CDU) an den Studiengebühren festhalten will, fordert die SPD den Ausstieg aus den Studiengebühren. „Studiengebühren sind sozial ungerecht“, so Caren Marks, jugendpolitische Sprecherin des SPD-Bundestagsfraktion. „Auf Länderebene isoliert sich der niedersächsische Ministerpräsident McAllister völlig.“

Die Bundestagsabgeordnete weist darauf hin, dass Niedersachsen bei der Studieranfängerquote Schlusslicht ist. Nehmen bundesweit mittlerweile mehr als 42 Prozent eines Jahrgangs ein Studium auf, sind es in Niedersachsen nur etwas mehr als 30 Prozent. Von 2003 bis 2011 hat Niedersachsen 273.521 Studierenden im Saldo mehr an andere Bundesländern abgegeben als Studierende zuwanderten. „Auch 2011 hat McAllister diesen Negativtrend mit einem Wanderungssaldo von 33.765 Studierende nicht gestoppt“, erklärt Caren Marks. Zahlen für das Jahr 2012 liegen noch nicht vor.

„Wir brauchen Studierende aus allen Schichten. Es kann nicht sein, dass von 100 Kindern, deren Eltern einen Hochschulabschluss haben, 77 studieren. Aber von 100 Kindern, deren Eltern einen Hauptschulabschluss haben, nur 13 studieren.“ Dabei beruft sich die Abgeordnete auf Zahlen aus dem Nationalen Bildungsbericht.