Mitgliederbrief an die SPD in der Region: Steffen Krach zur aktuellen Diskussion

Zu den anhaltenden Diskussionen um seine Person hat Steffen Krach, Co-Vorsitzender der SPD in der Region Hannover, jetzt ein Statement an die Parteimitglieder der Sozialdemokratie in der Region verschickt. Wir veröffentlichen das Statement hier.
"Liebe Genoss:innen,
es ist annähernd fünf Jahre her, dass Ihr mir die Chance gegeben habt, als Euer Kandidat für das Amt des Regionspräsidenten zu kandidieren. Dass meine Partei mir in meiner Heimat diese Möglichkeit und dieses Vertrauen gegeben hat, bewegt mich noch immer und ich bin bis heute dankbar dafür.
Für mich war es die richtige Entscheidung: Von Beginn an hatte ich Euren Rückhalt und gemeinsam haben wir 2021 einen fulminanten Wahlabend gefeiert, der für meine Familie und mich immer ein besonderer Teil unserer Lebensgeschichte sein wird. Wir haben im Wahlkampf gemeinsam so Vieles richtig gemacht und schon frühzeitig gegen den Bundestrend gezeigt, dass unsere SPD bei den Menschen vor Ort ankommt.
Und genau das hatte ich auch für 2026 geplant. Ich wollte - vorausgesetzt, Ihr hättet mir erneut das Vertrauen ausgesprochen - wieder für unsere SPD für das Amt des Regionspräsidenten kandidieren und gemeinsam mit Euch dafür sorgen, dass die Region weiter sozialdemokratisch vorangebracht wird.
Leider wurde in den vergangenen Tagen dazu bereits spekuliert und ich möchte Euch heute mitteilen, dass ich mich nicht erneut um eine Kandidatur bewerbe. Diese Entscheidung möchte ich Euch in Ruhe erläutern:
Die SPD Berlin hat mich gefragt, ob ich für sie als Spitzenkandidat in die Abgeordnetenhauswahl 2026 gehe und mich um das Amt des Regierenden Bürgermeisters von Berlin bewerbe. Diese Anfrage ehrt mich sehr und nach reiflicher Überlegung und vielen intensiven Gesprächen mit meiner Familie bin ich zu dem Entschluss gekommen, diese Herausforderung anzunehmen. Ich bin der Überzeugung, dass die SPD in der Hauptstadt wieder die stärkste Kraft werden kann. Mit einer so tatkräftigen Berliner SPD, wie sie es in der Region Hannover ist, werden wir das schaffen und ich möchte daran mitwirken.
Das Amt des Regionspräsidenten auszufüllen, hat mir eines vor Augen geführt: Ich habe – vor allem in enger Zusammenarbeit mit der SPD-Regionsfraktion – erlebt, was für die Menschen drin ist, wenn wir Ideen verwirklichen, eine tatkräftige Verwaltung haben, übergreifend denken und politische Entscheidungen in einem guten Konsens für das Gemeinwohl treffen. Und das ist es, was ich auch für Berlin mitnehme.
Hannover und Berlin - die zwei Standorte meines Lebens
Die meisten von Euch kennen mich seit vielen Jahren und Ihr wisst: Hannover ist meine Geburtsstadt und meine Heimat - daran wird sich nichts ändern. Aber auch Berlin ist für mich ein Zuhause geworden. Während des Studiums als junger Mensch hat es mich dorthin gezogen. Dort haben meine Frau und ich unsere Familie gegründet; insgesamt habe ich 20 Jahre in Berlin gelebt. Auch mein Berufsleben hat sich immer zwischen Berlin und Hannover bewegt. Dass ich die Gelegenheit bekomme, diese Stadt nach meiner Zeit als Staatssekretär vielleicht als Regierender Bürgermeister mit der SPD zu gestalten, bedeutet mir viel.
Was das für die Regionsverwaltung bedeutet, werde ich in den nächsten Tagen gemeinsam mit den Fraktionsvorsitzenden des Regionsausschusses besprechen, um eine von allen im Ausschuss vertretenen Fraktionen getragene Lösung im Sinne der Region Hannover zu finden.
Vielleicht standet Ihr auch schonmal an dem Punkt im Leben, wo Ihr etwas Gutes verlassen habt, um etwas Neues zu wagen. An dem Punkt stehe ich jetzt und ich hoffe auf Euer Verständnis für meine ganz persönliche Entscheidung.
Die SPD in der Region Hannover, der ich gemeinsam mit Leyla Hatami seit drei Jahren vorstehen darf, wird weiter voll handlungsfähig sein. Ich bin zutiefst überzeugt, dass wir als mitgliederstärkster Unterbezirk deutschlandweit, als SPD in der Region Hannover, gut aufgestellt sind. Wir haben gemeinsam viel geschafft in den vergangenen Jahren, wir sind ein starker Unterbezirk und wir haben hervorragende Persönlichkeiten, mit denen wir bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr starke Ergebnisse holen können. Dafür haben wir sowohl in der Landeshauptstadt als auch im Umland politisch die Grundlage gelegt - mit engagierter und ambitionierter Politik für die 1,2 Millionen Menschen. Der Erfolg der SPD in der Region beruht auf Eurem Engagement, auf vielen klugen Köpfen mit sozialdemokratischem Herzen!
Meine Rückkehr hier nach Hannover hat mir Kraft gegeben, weil Ihr meine Familie und mich mit offenen Armen aufgenommen habt und wir eine richtig gute und lebenswerte Zeit hier hatten. Dafür danken wir Euch von Herzen. Ich werde der SPD in der Region Hannover immer tief verbunden bleiben. Seid gewiss: Wir arbeiten zukünftig an unterschiedlichen Orten, aber uns vereint weiterhin die gleiche Überzeugung. Wir machen sozialdemokratische Politik für die Menschen - in der Region Hannover, in Berlin und überall sonst."
Herzliche Grüße
Euer Steffen