Mit einem fulminanten Start hat die SPD die heiße Phase des Bundestagswahlkampfs eingeläutet. Über 8.000 Menschen strömten auf den Opernplatz in Hannover zur Auftaktkundgebung mit Frank-Walter Steinmeier und seinem Team. Die Botschaft des Kanzlerkandidaten: "Unser Land kann mehr" - und "die SPD ist zurück!"

Die heiße Phase des Bundestagswahlkampfs ist eröffnet. Bereits Stunden vor der Rede Frank-Walter Steinmeiers hatte sich der Opernplatz in Hannover bei bestem Sommerwetter gefüllt. musikalisches Rahmenprogramm, dann ab 17 Uhr die ersten Talk-Runden. Denn das gesamte Team Steinmeier war auch nach Hannover gekommen. Sigmar Gabriel etwa und Hubertus Heil, Peer Steinbrück, Olaf Scholz, Manuela Schwesig - gemeinsam mit Frank-Walter Steinmeier für solidarisches gerechteres und erfolgreiches Land kämpfen.

Um 18:30 Uhr dann die Ankunft des Kanzlerkandidaten: Jubel und Applaus, Sprechchöre, Schilder mit sozialdemokratischen Kernbotschaften werden hoch gehalten. Und Steinmeier macht klar, warum es um eine Richtungsentscheidung geht am 27. September. "Wer soll denn deutsche Interessen im Ausland vertreten? Auch gegenüber mächtigen Freunden. Wer tritt denn konsequent ein für eine Politik des Friedens und für Abrüstung? Doch nicht Schwarz-Gelb. Das macht nur die SPD", ruft der Kanzlerkandidat unter heftigem Beifall der 8.000. Zuvor hatte er an die Standfestigkeit Gerhard Schröders - der Altkanzler sitzt in der ersten Reihe - bei seinem "Nein" zum Irak-Krieg erinnert.

Es gehe auch um wirksamen Schutz vor terroristischen Gefahren, ohne Demokratie und Rechtsstaatlichkeit Preis zu geben. "Und wer sorgt dafür, dass die soziale Balance und Gerechtigkeit in unserem Land gewahrt bleiben? Doch nicht Schwarz-Gelb. Das macht nur die SPD", so Steinmeier weiter.

"Ein Hopser an der Börse, und schon knallen wieder die Champagnerkorken"

Scharf kritisierte der SPD-Kanzlerkandidat auch den Umgang von Schwarz-Gelb mit der Wirtschaftskrise. "Die halten das alles für einen Betriebsunfall des Kapitalismus. Die lesen den Banken noch immer die Worte von den Lippen ab. Ein Hopser an der Börse, und schon knallen wieder die Champagnerkorken." Dabei seien die Ursachen der Krise, so Steinmeier, längst nicht beseitigt. Schwarz-Gelb könne das nicht leisten. Die Erfahrungen hätte gezeigt: "Der andere Laden ist ideen-, saft- und kraftlos", rief der SPD-Kanzlerkandidat den jubelnden Menschen zu. "Deshalb: Wer nicht gestalten will, der muss auch nicht regieren wollen!"

Statt gestaltender Politik drohe bei einer schwarz-gelben Bundesregierung der gesellschafts-, wirtschafts-, und energiepolitische Rückschritt. Der inhaltsleere Wahlkampf der Union könne nicht ihre Ziele verschleiern, sagte er mit Blick auf das Guttenbergpapier. Die "Blaupause für Schwarz-Gelb", wie Steinmeier sagt. Darin steht: Kündigungsschutz weg. Unternehmenssteuern runter. Mehrwertsteuer für Lebensmittel rauf. Und die Mindestlöhne wieder beseitigen, "die wir wie im Häuserkampf Branche für Branche erobert haben. Das ist die Politik, die sie wirklich vorhaben. Das ist Ellbogen statt Miteinander. Das sind Steuergeschenke für die Besser gestellten. Dafür steht Schwarz-Gelb! Aber das trauen sich die Schwarzen nicht zu sagen."

Dem setzt der SPD-Kanzlerkandidat Mindestlöhne, Kündigungsschutz und eine starke Mitbestimmung entgegen. Echte Gleichstellung der Geschlechter - auch beim Lohn! Die Energiewende mit Atomausstieg und Erneuerbaren Energien. Arbeitsplätze in Zukunftsbranchen: in der Industrie, in Wissenschaft und Forschung und im Dienstleistungsbereich. Bessere und gebührenfreie Bildung für alle.

Für diese Ziele will der SPD-Kanzlerkandidat in den nächsten 27. Tagen auf unter anderem 58 Großveranstaltungen im ganzen Land werben und dafür kämpfen, dass Deutschland gerechter, solidarischer und erfolgreicher wird.

Und das Rennen ist offen. Denn, "eine Botschaft gilt seit gestern und die ist eindeutig, sagte der SPD-Kanzlerkandidat mit Verweis auf den vergangenen Wahlsonntag: "Schwarz-Gelb ist nicht gewollt! Das ist gut so! Das Signal von Hannover ist klar: Die SPD ist zurück! Die SPD will siegen! Und die SPD kann siegen!"

Impressionen vom Wahlkampfauftakt