Morgen, am 23. März, jährt sich zum 80. Mal die Sitzung des Reichstages, in der das Ermächtigungsgesetz von den Nationalsozialisten und den bürgerlichen Parteien beschlossen wurde, das Hitler die Machtübernahme in Deutschland ermöglichte. Einzig die SPD hat geschlossen dagegen gestimmt, obwohl ihre Abgeordneten mit dem Tode bedroht wurden.

Caren Marks

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Caren Marks erinnert nun an dieses Datum und an Otto Wels, den Vorsitzenden der SPD-Fraktion, der die letzte freie Rede im Reichstag gehalten hat. Im August 1933 wurde Otto Wels die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Er musste ins Exil. "Leben und Freiheit kann man uns nehmen, aber die Ehre nicht", rief Otto Wels 1933 mit großem persönlichen Mut den Nationalsozialisten zu. "Er verdient es, dass wir uns an ihn erinnern", stellt Caren Marks fest. Die SPD werde in diesem Jahr 150 Jahre alt. "Immer wieder wurden Sozialdemokraten wegen ihrer demokratischen Überzeugungen verfolgt, im Kaiserreich, unter dem NS-Regime und unter der SED-Diktatur", erläutert sie. Etliche Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten bezahlten den Kampf für die Demokratie mit ihrem Leben. "Die SPD weiß, wovon sie spricht, wenn es um den Wert der Demokratie geht," stellt Caren Marks fest. "Demokratie aber kommt nicht von selbst, sie muss von uns allen immer wieder verteidigt und erarbeitet werden". Daher sei es wichtig, derer zu gedenken, die für die Demokratie ihr Leben aufs Spiel setzten.